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德語童話故事:Der Schokoladenbaum

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來源:網絡 2020-06-24 01:42 編輯: 歐風網校 281

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摘要: 德語童話故事:Der Schokoladenbaum

Ich war sieben Jahre alt, als ich meinen Glauben an die Magie verlor. Ich spreche nicht von dem Osterhasen oder dem Weihnachtsmann. Nein. Ich meine die Wunder, die man nur als Kind sieht und versteht. Damals dachte ich, dass ich meinen Glauben fr immer verloren htte, doch heute wei ich es besser.



Es war Sptsommer und die Temperaturen lagen weit ber zwanzig Grad, dennoch konnte ich den Herbst schon riechen. Auf die Bltter der Bume schien sich der goldene Sonnenschein einzunisten und auch die Blumen bereiteten sich auf ihren langen Winterschlaf vor. Mein lterer Bruder Thomas, der schon in die sechste Klasse ging, zimmerte eifrig an seinem Clubhaus, das er noch vor dem Winter fertig stellen wollte. Fr Mdchen war es natrlich strengstens verboten, sich dem Haus auch nur zu nhern. Ich sa auf der Schaukel und sah ihm zu, whrend ich mich mit meiner bestens Freundin Melanie unterhielt.

Irgendwann hrte ich ihn laut fluchen. "Dieses dumme Ding!", rief er und schlug mit der geballten Faust gegen die alten Bretter.

Ich lachte auf und zog seine geballte Wut auf mich. "Sei doch still. Mit wem unterhltst du dich eigentlich die ganze Zeit?!"

"Mit meiner Freundin", erwiderte ich.

Thomas stie einen abflligen Laut aus. "Deine dumme unsichtbare Freundin existiert doch berhaupt nicht!"

"Natrlich tut sie das!", erwiderte ich erbost. "Und ich kann es auch beweisen."

Am liebsten htte ich mir auf die Zunge gebissen, aber es war zu spt.

"Ach ja? Das will ich sehen. Wie willst du das beweisen, kannst du sie etwa sichtbar machen?"

Ich schttelte den Kopf. Einen Moment wollte ich alles zurcknehmen, was ich gesagt hatte, doch dann siegte mein Stolz. Allzu oft musste ich mir von meinem Bruder anhren, dass ich nur ein kleines, dummes Mdchen sei.

"Melanie hat mir von einem Baum erzhlt, der im Wald steht", begann ich und wurde sofort wieder von Thomas unterbrochen, der laut losprustete. "Hach!

Das htte ich dir auch sagen knnen, dass im Wald bume stehen."

"Du Bldian! Lass mich doch ausreden!", fuhr ich ihn an. "Das ist nmlich kein normaler Baum, sondern ein Schokoladenbaum." Mein Gesicht wurde ganz hei, als mein Bruder nur noch lauter lachte. "Er existiert!" schrie ich laut. "Und ich wei auch, wo er steht. Auf der kleinen Insel in der berschwemmten Waldwiese."

Thomas schttelte den Kopf und wischte sich eine Trne aus dem Auge. "Um was wollen wir wetten, dass da nur ein alter Kastanienbaum steht?"

Ich berlegte und fr einen Moment kamen mir Zweifel, ob es wirklich so etwas wie einen Schokoladenbaum gab. Doch ich schob die Stimmen beiseite und reckte die Nase in die Hhe. "Ich verwette meinen Nachtisch fr eine Woche, dass es ihn gibt."

"In Ordnung!", erwiderte er und reichte mir seine Hand in die ich ohne zu Zgern einschlug.

"Dann mal los."

"Was jetzt?", fragte ich erschrocken.

"Natrlich, wann denn sonst? Oder hast du jetzt doch Schiss?"

"Nein, hab ich nicht!", erwiderte ich mit Nachdruck in der Stimme.

Und so begaben wir uns auf eine Reise, die fr mich der Anfang des langen Weges in die Welt der Erwachsenen darstellte, aber das wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Der Wald lag keine zehn Minuten von unserem Zuhause entfernt. Ich kannte die Wege schon fast auswendig. Im Sommer machten wir hier immer Picknicks und im Winter gab es hier tolle Berge zum Schlitten fahren. Heute allerdings hatte ich kaum ein Auge fr die Schnheit der Natur um mich herum. Wir bogen um eine Weggabelung, als ich wie vom Donner gerhrt stehen blieb.

"Was ist?", fragte Thomas und drehte sich zu mir herum.

Mit zitternder Hand deutete ich ins Dickicht neben uns. "Siehst du nicht?

Dort hinter den Bschen sitzt der bse Gnomenknig."

Mein Bruder runzelte die Stirn und schttelte seufzend den Kopf. "Das ist doch nur ein alter Baumstumpf. Siehst du?" Er bog die Zweige beiseite und tatschlich! Hinter ihnen verbarg sich ein morscher ausgehhlter Stumpf, an dem sich Ameisen einen kleinen Hgel gebaut hatten. Ich kam mir jetzt selbst ein bisschen dumm vor, aber das Gerusch, als der Wind ber uns durch die Baumwipfel streifte, lie mich frsteln. In dem Rauschen glaubte ich die Stimmen der Waldgeister zu hren, die mir leise zuwisperten. Ich beeilte mich zu meinem Bruder aufzuschlieen, der schon weitergegangen war.

"Komm schon!", rief er. "Sonst ist schon Winter, wenn wir endlich ankommen."

In vertrauter Stille gingen wir neben einander her. Das, was uns beide verband, war viel mehr, als die Tatsache, dass das gleiche Blut unsere Adern durchstrmte.

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