Die Geschichte von der Schildkr?teninsel

Im Süden mitten im Meer unter dem Himmel des ewigen Sommers liegt die

Schildkr?teninsel. Allah hat sie einzig und allein für Schildkr?ten geschaffen.

Sie sollten hier eine Heimat haben und niemand in der Welt sollte sie verfolgen

k?nnen. Menschen kennen diese Insel nicht und kommen hier nicht hin.

So lebten die Schildkr?ten auf dieser Insel in Ruhe und Frieden. Sie langen

zusammen im Sand, schwammen zusammen im Meer und hielten dann und wann sogar

eine Ratsversammlung ab, bei der aber nichts gesagt oder beschlossen werden

musste, weil sich die Schildkr?ten alle miteinander vertrugen.

Eines Tages gelangte ein Rebhuhn auf die Insel. Es war zun?chst ganz

verwirrt, als es dann aber sah, wie fruchtbar die Insel war, lief es begeistert

über die Insel und begrü?te alle Schildkr?ten voller Freude.

Auch die Schildkr?ten freuten sich. Sie hatten noch nie einen Vogel gesehen

und fanden ihn wundersch?n. Auch waren sie darüber erstaunt, was es alles

konnte: hüpfen, laufen, fliegen. Dazu war es noch ausgesprochen quirlig und

rannte über die Insel.

Auch das Rebhuhn liebte die Insel. Hier gab es keine Feinde, nur Freunde

und au?erdem Früchte und Sonne soweit das Auge reichte. Manchmal aber hatte das

Rebhuhn den Wunsch, fortzufliegen. Dann spreizte es seine Flügel und flog hoch

in den Himmel.

Jedes Mal wenn es fort war, wurden die Schildkr?ten sehr sehr traurig und

sie sahen immer wieder in den Himmel und hofften, es würde bald wieder kommen.

?Ich bin mir sicher, dass das Rebhuhn das sch?nste Tier unter der Sonne ist“,

sagten die Schildkr?ten zueinander. ?Es gibt auf dieser Erde kein sch?neres

Gesch?pf.“

Eines Tages, als das Rebhuhn wieder einmal beschloss, in die Welt hinaus zu

fliegen, flüsterten die Schildkr?ten miteinander und baten dann das Rebhuhn zu

einer Unterredung. ?Rebhuhn“, sagten sie. ?Du bist das sch?nste Tier, das es

gibt auf dieser Welt. Wir alle lieben dich so. Doch wir fragen uns, warum du uns

immer wieder verl?sst und in die Welt hinaus fliegst. Gef?llt es dir nicht bei

uns?“

?Aber nein“, rief das Rebhuhn. ?Das ist es nicht. Es ist nur so, dass ich

diese Flügel habe. Und manchmal habe ich den gro?en Wunsch, sie auszubreiten und

davon zu fliegen. Es hat überhaupt nichts mit euch oder dieser wundersch?nen

Insel zu tun.“