德語(yǔ)童話(huà)故事:Die alte Stra?enlaterne
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2020-10-27 01:10
編輯: 歐風(fēng)網(wǎng)校
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摘要:
德語(yǔ)童話(huà)故事:Die alte Stra?enlaterne
Hast du die Geschichte von der alten Stra?enlaterne geh?rt? Sie ist gar
nicht sehr belustigend, doch einmal kann man sie wohl h?ren. Es war eine gute,
alte Stra?enlaterne, die viele, viele Jahre gedient hatte, aber jetzt entfernt
werden sollte. Es war der letzte Abend, an dem sie auf dem Pfahle sa? und in der
Stra?e leuchtete, und es war ihr zumute wie einer alten T?nzerin, die den
letzten Abend tanzt und wei?, da? sie morgen vergessen in der Bodenkammer
sitzt.
Die Laterne hatte Furcht vor dem morgigen Tage, denn sie wu?te, da? sie
dann zum erstenmal auf das Rathaus kommen und von dem hochl?blichen Rat
beurteilt werden sollte, ob sie noch tauglich oder unbrauchbar sei. Da sollte
bestimmt werden, ob sie nach einer der Brücken hinausgeschickt werden k?nne, um
dort zu leuchten, oder auf das Land in eine Fabrik; vielleicht sollte sie
geradezu in eine Eisengie?erei kommen und umgeschmolzen werden.
Dann konnte freilich alles aus ihr werden, aber es peinigte sie, da? sie
nicht wu?te, ob sie dann die Erinnerung daran behalten würde, da? sie eine
Stra?enlaterne gewesen war. Wie es nun auch werden mochte, so werde sie doch vom
W?chter und seiner Frau getrennt werden, die sie ganz wie ihre Familie
betrachteten. Sie wurde zur Laterne, als er W?chter wurde. Damals war die Frau
sehr vornehm, und wenn sie des Abends an der Laterne vorüberging, blickte sie
diese an, am Tage aber nie.
Dagegen in den letzten Jahren, als sie alle drei, der W?chter, seine Frau
und die Laterne, alt geworden waren, hatte die Frau sie auch gepflegt, die Lampe
abgeputzt und ?l eingegossen. Es war ein ehrliches Ehepaar, sie hatten die Lampe
um keinen Tropfen betrogen. Es war der letzte Abend auf der Stra?e, und morgen
sollte sie auf das Rathaus; das waren zwei finstere Gedanken für die Laterne,
und so kann man wohl denken, wie sie brannte.
Aber es kamen ihr noch andere Gedanken; sie hatte vieles gesehen, vieles
beleuchtet, vielleicht ebensoviel wie der 'hochl?bliche Rat', aber das sagte sie
nicht, denn sie war eine alte, ehrliche Laterne, sie wollte niemand erzürnen, am
wenigsten ihre Obrigkeit. Es fiel ihr vieles ein, und mitunter flackerte die
Flamme in ihr auf, es war, als ob ein Gefühl ihr sagte: 'Ja, man wird sich auch
meiner erinnern!' So war da der hübsche, junge Mann – ja, das ist viele Jahre
her; er kam mit einem Briefe, der war auf rosenrotem Papier, fein und mit
goldenem Schnitt, er war niedlich geschrieben, es war eine Damenhand.
Er las ihn zweimal und kü?te ihn und blickte mit seinen beiden Augen zu mir
empor und sagte: ?Ich bin der glücklichste Mensch!? – Nur er und ich wu?ten, was
im ersten Brief von der Geliebten stand. – Ich entsinne mich auch zweier anderer
Augen; es ist merkwürdig, wie man mit den Gedanken springen kann! – Hier in der
Stra?e fand ein pr?chtiges Begr?bnis statt, die junge, hübsche Frau lag im Sarge
auf dem mit Samt überzogenen Leichenwagen.
Da prangten so viele Blumen und Kr?nze, da leuchteten so viele Fackeln, da?
ich dabei ganz verschwand. Der ganze Bürgersteig war mit Menschen angefüllt, sie
folgten alle dem Leichenzug, als aber die Fackeln verschwunden waren und ich
mich umsah, stand hier noch einer am Pfahl und weinte, ich vergesse nie die
beiden Augen voll Trauer, die gegen mich aufblickten! Viele Gedanken
durchkreuzten so die alte Stra?enlaterne, die an diesem Abend zum letztenmal
leuchtete. Die Schildwache, die abgel?st wird, kennt doch ihren Nachfolger und
kann ihm ein paar Worte sagen, aber die Laterne kannte den ihrigen nicht, und
doch h?tte sie ihm einen oder den andern Wink über Regen und Schnee, wie weit
der Mondschein auf dem Bürgersteig gehe und von welcher Seite der Wind blies,
geben k?nnen. Auf dem Rinnsteinbrette standen drei, die sich der Laterne
vorgestellt hatten, indem sie glaubten, da? diese es sei, die das Amt zu
vergeben habe.