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格林童話德語版:Judiths und Tills Mond

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來源:網(wǎng)絡(luò) 2020-12-02 00:54 編輯: 歐風(fēng)網(wǎng)校 234

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摘要: 格林童話德語版:Judiths und Tills Mond

Judith war sauer, wirklich sauer. Wieder einmal hatten ihre Eltern sie ins Bett gesteckt, obwohl sie nicht die Spur müde war. Nicht die Spur. Judith findet so etwas ungerecht. Die Erwachsenen dürfen aufbleiben, so lange sie wollen. Die gehen genau dann ins Bett, wenn sie die Augen nicht mehr aufhalten k nnen. Keine Minute früher. Und als Kind muss man ins Bett, selbst wenn man noch putzmunter ist. Nur weil die Erwachsenen bestimmen!



"Ich will nicht ins Bett! Ihr geht ja auch noch nicht schlafen", maulte Judith los.

Keine Geschichte bekam Judith vorgelesen an diesem Abend! Das war die Strafe. Keine Gutenacht-Geschichte. Wie gemein Vati doch sein konnte. Und Mutti auch.

Judith empfand das als gro e Ungerechtigkeit. Sie wurde ins Bett gesteckt und war muffig darüber. Das nahmen die Eltern als Anlass, sie zu bestrafen. Sollte sie vielleicht freundlich l cheln, wenn ihr übel mitgespielt wurde? Sollen die Erwachsenen doch freundlich l cheln, wenn man sie rgert! Kinder sind ehrlich und ziehen Fl ppen, wenn ihnen danach ist.

Na wartet! Das werden sie noch bereuen. Judith würde beweisen, dass sie die ganze Nacht aufbleiben kann, wenn sie will. Heute Nacht würde sie nicht schlafen.

Judith lag im Bett und lauschte. Sie tat eine Weile so, als würde sie im Bett rumschluchzen. Dann tat sie so, als würde sie allm hlich einschlafen.

Sie tat nur so. Die Ohren weit aufgesperrt lauschte sie, was die Eltern trieben. Nach einer Weile merkte sie, wie sie ins Badezimmer gingen. Sie unterhielten sich murmelnd. Die elektrische Zahnbürste ratterte. Zweimal rauschte die Wasserspülung. Dann ging die Badezimmertür, dann die Schlafzimmertür. Die Eltern wirtschafteten noch ein wenig 'rum, dann kamen eine Weile überhaupt keine Ger usche mehr. Mutti schien aus irgendeinem Grund noch mal kurz zu st hnen. Und kurz darauf h rte Judith das tiefe, tiefe Schnarchen ihres Pappis durch s mtliche Zimmerw nde hindurch.

Das war Judiths Moment. Sie schob die Bettdecke vorsichtig zur Seite, hob ihren Oberk rper hoch, streckte ein Bein aus dem Bett, dann das andere. Judith setzte sich an die Bettkante, stand auf, leise, leise. Dauernd lauschte sie, ob aus dem Schlafzimmer der Eltern Ger usche kamen. Aber nichts. Nur Vatis Gebrumme.

Leise, leise den Schlafanzug aus. Unterbuxe an, T-Shirt, Hose, Pulli. Zuletzt Socken und Schuhe. Die Eltern merken nichts. Judith nimmt sich ihre Jacke vom Haken. Es ist schon Frühling, aber abends ist es noch kalt, und nachts wird es drau en noch k lter sein.

Ihr ratet sicher schon: Judith will sich aus dem Haus schleichen. Ja, das tut sie. Vorsichtig, ganz vorsichtig, die Ohren gespitzt, drückt sie die Türklinke herunter. Schiebt die Tür einen Spalt auf, dann weiter.

Die Tür knarrt in den Angeln. Judith h lt erschrocken inne. Lauscht.

Nein - kein verd chtiges Ger usch aus der Schlafzimmergegend. Judith tritt nun ganz heraus aus ihrem Zimmer. Auf Zehenspitzen schleicht sie durch den Flur. Einige Male knarren die Dielen. Judith bleibt jedes Mal erschrocken stehen. Aber die Eltern merken nichts. Schlummern ahnungslos weiter.

Jetzt kommt das Allerschwerste. Judith muss die Haustür ffnen. Sie dreht ganz langsam den Schlüssel herum. Ein bisschen knackt es. Aber wirklich nur ein bisschen. Jetzt noch den Türgriff runter, Haustüre auf, gerade soviel, dass Judith sich raus quetschen kann.

Uff, das hatte geklappt! Besser, als erwartet. Judith war drau en, schaute an den Himmel. Sie sah den Mond leuchten. Vollmond war an diesem Tag. Der Mond ist Judiths Freund.

Eines musste Judith noch tun. Sie zog den Schlüssel innen raus und schloss die Haustür au en vorsichtig ab. Es konnten ja sonst ganz leicht Einbrecher rein. Das wusste sie von ihren Eltern. Den Schlüssel versteckte sie unter einem Stein. Dann konnte sie ihn nicht verlieren.

Ja. Judith, klug war sie. an alles dachte sie. Zehn Jahre war sie alt. Im September sollte sie in die Oberschule kommen.

2 AM TEICH

Munter marschierte Judith die Stra e abw rts. Sie musste eine gro e Querstra e überkreuzen. Sie schaute nach links und schaute nach rechts. Kein Auto zu sehen. Sch n leer die Stra e, in der Nacht. Judith lief rüber. Und der Vollmond, der schaute zu.

Drüben lag die Wiese. Ein Fu weg führte leicht bergab. Der Weg umrundete einen Teich. Judith stapfte das letzte Stück durchs Gras. Sie wollte ganz ans Wasser ran.

Wie seltsam alles aussah im Mondlicht. Das Schilf, die Weiden. Leichter Wind s uselte sacht in den Zweigen. Keine Ente war zu sehen. Das Wasser war schwarz wie Tusche. Tagsüber konnte Judith Goldfische beobachten, Wasserk fer, Wasserfl he, vielleicht Fr sche. Jetzt sah sie nichts. Judith setzte sich nieder. Das Gras war ein wenig feucht. Aber das machte nichts. Der Mond spiegelte sich im Wasser. Judith betrachtete ihren Freund mal oben in Himmel, mal unten im Wasser.

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