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德語(yǔ)小說閱讀:王子與貧兒(8)

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來(lái)源:網(wǎng)絡(luò) 2020-12-07 23:56 編輯: 歐風(fēng)網(wǎng)校 224

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摘要: 德語(yǔ)小說閱讀:王子與貧兒(8)

Zum Mittagsmahl wurde Tom um kurz nach ein Uhr angekleidet. Diese mühevolle Zeremonie lie er geduldig über sich ergehen, obwohl es ihm unn tig erschien. Denn seine Aufmachung war genauso festlich wie vorher, man hatte lediglich jedes Stück, von der Halskrause bis zu den Strümpfen, alles ausgetauscht.



In dem festlichen Gemach, in das er geführt wurde, stand bereits ein für eine Person gedeckter Tisc. Das Tafelgeschirr war edel verziert und aus reinem Gold. Wieder standen zahlreiche vornehme Herren um ihn herum. Der Hofkaplan begann mit dem Tischgebet. Als Tom sich umgehend auf die leckeren Speisen stürzen wollte, kam Graf Berkeley ihm zuvor und band ihm eine Serviette um. Er war der K nigliche Mundtuchbewahrer des Prinzen.

Zudem war Toms Mundschenk ebenfalls bemüht, alle Versuche des vermeintlichen Prinzen, sich selbst einen Schluck Wein zu genehmigen, zu verhindern. Selbstverst ndlich gab es einen Vorkoster, dessen Amt auf frühere Zeiten zurückreichte, als es noch gef hrlicher war. Weshalb man damals keine Hunde dafür hernahm, die Speisen auf Gift zu testen, scheint niemand so recht zu wissen. Doch k nigliche Sitten sind gew hnlich schwer nachzuvollziehen.

Au erdem war Tom umgeben von einem Lord Oberk mmerer, dem Lord Haushofmeister, der die Zeremonien des Lord Oberkellermeisters und des Lord Oberküchenmeisters zu überwachen hatte. Dazu standen noch dreihundertvierundachtzig Diener in Toms Dienst, die aber nicht alle anwesend waren.

Weil alle Bediensteten angewiesen waren, die Verwirrung des Prinzen als Krankheit anzusehen, ereiferte sich niemand über die wunderlichen Aktionen, die Tom pr sentierte. So schien es keiner zu bemerken, dass Tom die Mahlzeit mit den Fingern zu sich nahm. Und die sch ne Stoffserviette gab er zurück mit dem Kommentar: "Bitte, nehmt das Tuch weg, damit ich es nicht unn tig schmutzig mache." Natürlich folgte man seinem Befehl.

Mit den Fingern tastete Tom das Gemüse ab und fragte, was dies denn sei und ob man das auch essen k nne. Die Leute zeigten sich verst ndnisvoll, und als Tom nach dem Nachtisch seine Hosentasche mit Nüssen füllte, sagte auch niemand etwas. Obwohl ihm die letzte Handlung zu Denken gab, weil es doch die erste eigenh ndige Tat des Tages war. Dies schien ihm jetzt unpassend.

Danach fing seine Nase zu jucken an, bis die Nasenflügel zitterten. Bittend blickte er von einem Lord zum n chsten, weil er sich nicht zu helfen wusste. "Bitte, meine Nase juckt gr sslich und ich kenne weder Brauch noch Sitte in dieser Situation." Selbst jetzt lachte ihn niemand aus. Es wollte ihm aber auch niemand sagen, wie er sich in diesem befremdenden Fall zu verhalten hatte. Als Tom dann die Tr nen über die Wange liefen, flehte er Gott innerlich um Vergebung und kratzte sich selbst an der Nase. Der Hofstaat schien erleichtert.

Nach der Mahlzeit hielt einer der Lords Tom eine Schale mit Rosenwasser hin, damit er sich die Finger und den Mund s ubern k nne. Der Mundtuchbewahrer hielt bereits die Serviette zum Abtrocknen bereit. Tom sah verwundert in die Runde, nahm einen Schluck aus der Schale und reichte sie dem Lord: "Ich trinke lieber nicht mehr davon. Es duftet zwar fein, schmeckt aber fad."

Diese sichtbare Verwirrung des Prinzen tat allen Anwesenden in der Seele weh und keiner wagte es, sich darüber lustig zu machen.

Tom wurde auf eigenen Wunsch wieder in sein Zimmer zurückgeführt, wo er sich endlich alleine aufhalten durfte. Zuerst wollte er sich die Rüstung anziehen, die kunstvoll verziert an dem Haken der Eichenholzt felung hing. Sie geh rte dem wahren Prinzen und war ein Geschenk der K nigin. Doch nachdem Tom den federgeschmückten Hut und die Beinschienen nebst den Stulpenhandschuhen anprobiert hatte, wurde es ihm zu beschwerlich. Da besann er sich auf die Nüsse, die er in seine Taschen gesteckt hatte. Dies schien ihm beste Gelegenheit, diese K stlichkeit allein und ohne Zuschauer zu vertilgen. W hrend er die Nüsse knackte, fühlte er sich zum ersten Mal wieder glücklich. Zuvor war ihm, als h tte Gott ihn für seine Sünden bestraft und zum Prinzen gemacht.

Sp ter, als die Nüsse aufgegessen waren, fand er im Schrank einige Bücher. Besonders das, über die Etikette am englischen Hof war ein unbezahlbarer Schatz. Er legte sich auf dem Diwan nieder und begann, das Buch zu studieren.

Am Besten lassen wir ihn nun eine Weile in Ruhe.

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