德語故事閱讀:Dem Weihnachtsmann auf der Spur
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2020-04-08 00:50
編輯: 歐風(fēng)網(wǎng)校
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摘要:
德語故事閱讀:Dem Weihnachtsmann auf der Spur
Ich war sechs Jahre alt, als ich beschloss herauszufinden, ob es den
Weihnachtsmann wirklich gibt. Natürlich hatte ich ihn gesehen, auf seinem Scho?
gesessen und mit meinen kleinen H?nden seinen Bart gezaust. Aber ich wollte
wissen, ob unter dem roten Mantel immer noch der Weihnachtsmann war und nicht -
wie bei Thomas, meinem Kindergartenfreund - Onkel Erwin steckte.
Dass es mehr als nur einen Weihnachtsmann gab, das wusste ich schon. Aber
ich suchte den einen, den echten. Und hoffte, dass es der war, der mir die
Geschenke brachte.
Auf meine Frage hatte Mama mir nur gesagt, dass ich es n?chstes Jahr
erfahren würde, wenn ich in die Schule k?me. Aber so lange wollte ich nicht
warten.
Heute war es nun endlich so weit, nach dem Aufstehen hatte ich das letzte
Türchen meines Adventskalenders ge?ffnet. Nach dem Frühstück durfte ich los, zum
kleinen Kaufhaus. Das lag nur zwei Minuten von unserem Haus entfernt und die
Verk?uferinnen kannten mich, genau wie die anderen Kinder unseres Dorfes. Man
konnte dort nicht verloren gehen, daher war mir schon seit einiger Zeit erlaubt,
alleine dorthin zu gehen.
Die K?lte biss mir ins Gesicht. Ich schielte zum Himmel, der grau und
wolkenverhangen war. Dann rannte ich und tauchte in die W?rme und das Gedr?ngel
des Kaufhauses ein.
In der Spielwarenabteilung wuselten bereits etliche Kinder herum, die
meisten kannte ich aus dem Kindergarten. Ich reihte mich in die Schlange ein und
reckte den Kopf, um einen ersten Blick auf den Weihnachtsmann werfen zu k?nnen.
Er thronte auf einem extra für ihn herangeschafften Sessel. Auf seinem Scho? sa?
ein M?dchen, das erkannte ich an den langen dunklen Z?pfen und dem rosa
Pullover, den sie trug.
W?hrend ich wartete, sah ich mich um. Die Regale waren schon ziemlich leer
gekauft. Von den Barbiepuppen waren nur noch drei da und die
Meerjungfrauspielsets waren alle weg. Auch bei den Puzzles gab es nur noch wenig
Auswahl und ich dachte daran, dass ein Pferdepuzzle auf meinem Wunschzettel
gestanden hatte. Da ich noch nicht schreiben konnte, hatte ich alles, was ich
wollte, auf ein Blatt von meinem Zeichenblock aufgemalt. Mama hatte den
Wunschzettel dann genommen und versprochen, ihn an den Weihnachtsmann zu
schicken.
Nur noch ein Kind war vor mir. Der Weihnachtsmann streckte seine Arme aus
und hob den pummeligen Jungen unter ?chzen auf seinen Scho?. Ich h?rte, wie er
ihn fragte, ob er auch brav gewesen sei und der Junge bejahte dies. Ha, von
wegen! Am liebsten w?re ich vorgesprungen und h?tte ihm erz?hlt, dass er Jonas
auf dem Scho? hatte, der den M?dchen immer Juckpulver in den Nacken streute und
heimlich Schnürsenkel verknotete.
Dann war ich dran. Ich betrachtete das Gesicht direkt vor mir. Viel konnte
ich nicht erkennen, denn der dichte Bart verdeckte den Mund komplett und auch
die Mütze war tief in die Stirn gezogen. Unter den dichten wei?en Brauen
funkelten hellblaue Augen.
Ich bekam meine Geschenke. Das Rappeln in einem der Pakete verriet mir,
dass es das ersehnte Puzzle war, doch statt nach hause zu laufen und meine
Sch?tze dort auszupacken, wartete ich. Der Weihnachtsmann machte sich auf zu
gehen, und ich wollte ihm auf den Fersen bleiben.
Das war leicht, auch wenn er für einen so dicken Mann erstaunlich schnell
lief. Er ging in eine der Lauben in der Kleingartenkolonie. Ich kletterte auf
einen umgedrehten Eimer und sp?hte durchs Fenster. Gespannt sah ich zu, wie er
den Mantel abstreifte und die Kissen, die er darunter trug, auf ein Sofa legte.
So was, der war ja gar nicht wirklich dick!
Dann folgte der Bart, das wei?e Haarteil landete auf den Kissen und als die
Mütze dazu gelegt wurde, wallte langes dunkles Haar vom Kopf des
Weihnachtsmannes. Als er sich umdrehte, schnappte ich nach Luft. Es war eine
Frau. Und nicht irgendeine, sondern meine Kinderg?rtnerin Simone!
Sie also war der Weihnachtsmann. Aber das ging doch gar nicht, ein
Weihnachtsmann musste doch ein Mann sein. Wenn es ihn denn gab. Doch immerhin
hatte er, beziehungsweise sie, mir ja meine Geschenke gebracht.
Ich beschloss meine Entdeckung für mich zu behalten, lief nach Hause und
freute mich über das, was ich vom Weihnachtsmann bekommen hatte.