德語小說閱讀:湯姆叔叔的小屋(9)
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來源:網絡
2020-08-11 02:50
編輯: 歐風網校
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德語小說閱讀:湯姆叔叔的小屋(9)
Tom lief durch Stra en und Gassen, bis er von den Nachmittagsschülern nicht mehr gesehen werden konnte. Dann fiel er in einen müden Trott. Mehrmals sprang er über einen kleinen Bach. Er hatte einmal geh rt, dass man jeden Verfolger in die Irre führe, wenn man Wasser kreuze. Dann verschwand er hinter dem Haus der Witwe Douglas, das auf dem Cardiff-Hügel stand.
Das Schulhaus lag weit unten im Tal und war kaum noch zu erkennen. Hier begann ein dichter Wald. Tom bahnte sich einen Weg durch das Unterholz. An einem moosigen Platz unter einer weit ausladenden Eiche lie er sich nieder.
Die Natur hielt den Atem an. Die bleierne Mittagshitze hatte sogar die V gel zum Verstummen gebracht. Nur ein Specht h mmerte in der Ferne. Tom fühlte sich traurig und seine schwermütigen Gedanken stimmten v llig mit der Umgebung überein. Er sa da, das Kinn in die H nde gestützt, und dachte lange nach.
Was hatte er diesem M dchen eigentlich getan? Er hatte das Beste gewollt und sie hatte ihn wie einen Hund behandelt. Eines Tages würde sie es bereuen, dessen war er sich sicher. Aber dann war es vielleicht schon zu sp t. Wenn es doch m glich w re, vorübergehend zu sterben. Oder wenigstens auf geheimnisvolle Weise verschwinden sollte man k nnen. Was, wenn er fort ginge, in ferne L nder jenseits der Meere und nie wieder zurückkehrte? Was würde sie dann wohl empfinden?
Oder besser noch, er würde sich den Indianern anschlie en und Büffel jagen. Auf Kriegspfad gehen und als ein gro er H uptling, geschmückt mit Federn und Furcht erregend bemalt, heimkommen. Dann würde er mit dem Kriegsruf, der allen das Blut in den Adern gefrieren lie e, in die Sonntagsschule stürmen, sodass all seine Kameraden vor Neid erblassten.
Oder noch toller - Pirat wollte er werden, das war es! Sein Name würde die Welt mit Angst und Schrecken erfüllen. Sein schwarzes Segelschiff, die Sturmwind, würde pfeilschnell die wilde See durchschneiden, die flatternde Totenkopf-Flagge am Mast. Dann, pl tzlich würde er seinen Heimatort aufsuchen, von Wind und Wetter gest hlt. Er würde in die Kirche treten und er h rte jetzt schon das Geflüster der versammelten Gemeinde: Habt ihr gesehen, das ist Tom Sawyer, der gro e Pirat! Der R cher der Spanischen Meere!
Seine Laufbahn stand jetzt fest. Er würde von zu Hause weglaufen und sein Seer uberleben beginnen. Gleich morgen. Er musste all seine Habseligkeiten zusammentragen. Tom stand auf und ging zu einem verfaulten Baumstumpf. Dort begann er mit seinem Taschenmesser zu graben. Bald stie er auf Holz - es klang hohl. Er legte die Hand drauf und sprach: "Bringe, was nicht war! Bleibe, was da ist!"
Dann grub er eine kleine h lzerne Schatzkiste aus. Darin lag eine Murmel. Tom schüttelte verwirrt den Kopf und sagte laut: "Das ist doch nicht m glich!"
rgerlich warf er die Murmel fort. Der Murmelzauber war noch immer geglückt, so hatte man ihm erz hlt. Wenn man eine Murmel begrub, dazu die notwendigen Beschw rungsformeln sprach, sie zwei Wochen lang liegen lie und dann mit dem richtigen Spruch wieder ausgrub, dann mussten sich alle Murmeln, die man je besessen hatte, in der Zwischenzeit dort gesammelt haben. Toms Glaube war zutiefst erschüttert.
Er dachte einige Zeit darüber nach und kam zu dem Schluss, dass eine Hexe den Zauber unwirksam gemacht haben muss. Tom kannte sich aus. Sich mit Hexen anzulegen war absolut sinnlos und gef hrlich. Darum gab er entmutigt auf. Doch wenigstens seine Murmel wollte er wieder finden.
So ging er wieder zu seiner Schatzkiste, stellte sich daneben, kramte eine zweite Murmel aus seiner Hosentasche und schleuderte auch diese weg, indem er rief: "Bruder, such den Bruder." Tom passte genau auf, wo die Murmel niederfiel. Er ging hin und lie seinen Blick schweifen. Doch sie musste wohl zu kurz oder zu weit gefallen sein. Er versuchte den Vorgang noch zweimal, bis er Erfolg hatte und beide Murmeln eintr chtig nebeneinander lagen.
In diesem Moment ert nte in der Tiefe des Waldes der Ruf einer Spielzeugtrompete. Tom riss sich Hose und Jacke vom Leib, verwandelte die Hosentr ger in einen Gürtel und kramte aus seinem Versteck hinter dem Baumstumpf Pfeil und Bogen, ein Holzschwert und eine Blechtrompete. Schnell h ngte er sich die Dinge um und jagte barfuss davon. Unter einer gro en Ulme machte er Halt und blies auf der Trompete die Antwort. Er lauschte, ging unruhig hin und her. Seine unsichtbaren Begleiter mahnte er: "Zurück Leute! Haltet euch verborgen, bis ich zum Angriff blase."
Zwischen den B umen erschien Joe Harper, ebenso luftig gekleidet und genauso bewaffnet wie Tom. Dann k mpften die beiden als Guy von Guisborne' und Robin Hood' um das Recht, ungehindert durch diesen Wald zu ziehen. Sie zogen ihre Holzschwerter, lie en ihre anderen Habseligkeiten zu Boden fallen, nahmen Fechtaufstellung ein und begannen den Kampf. Sie hielten sich genau an die vorgeschriebenen Regeln: zweimal oben gekreuzt, zweimal unten gekreuzt.
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