德語小說閱讀:湯姆叔叔的小屋(6)
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來源:網絡
2020-09-17 23:58
編輯: 歐風網校
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德語小說閱讀:湯姆叔叔的小屋(6)
Gegen halb elf Uhr l utete die Glocke der kleinen Kirche. Die Erwachsenen kamen zum Gottesdienst und die Sonntagsschüler setzten sich zu ihren Familien. Als Tante Polly erschien, setzten sich Sid, Tom und Mary zu ihr.
Tom musste sich in den Mittelgang setzen, weit weg vom ge ffneten Fenster und den ablenkenden Geschehnissen drau en. Die Gemeinde dr ngte sich durch die G nge. Da war der alte Postmeister, der Bürgermeister und seine Gattin, der Friedensrichter, die Witwe Douglas, der ehrwürdige Major Ward mit seiner Gattin, Rechtsanwalt Riverson, der sich erst kürzlich am Ort niedergelassen hatte.
Dann kamen die Dorfsch nsten, gefolgt von elegant gekleideten Herzensbrechern und andere Jünglinge des Ortes; alle gleichzeitig. Denn sie hatten drau en am Kirchplatz noch gewartet, bis auch das letzte M dchen vor ihren neugierigen Blicken die Kirche betreten hatte. Zuletzt kam noch Willie Mufferson, der Musterknabe, der seine Mutter zur Kirche führte. Er war der Stolz aller würdigen Matronen und wurde den Jungs h ufig als leuchtendes Beispiel vorgehalten. Die Jungen hassten ihn.
Die Glocke l utete noch einmal, um Nachzügler zu mahnen. Dann breitete sich Schweigen in der Kirche aus. Nur die Chormitglieder, oben auf der Empore, flüsterten und kicherten w hrend des ganzen Gottesdienstes. Aber das taten sie immer, es war nichts Besonderes.
Der Pfarrer las den Text des Kirchenliedes, dann wurde es gesungen. Die Gemeinde erhob sich zum Gebet. Der Pfarrer sprach ein gro zügiges, sehr pers nliches Gebet und erflehte darin für alles und jeden um den Segen. Die Kleider raschelten, als die Gemeinde sich wieder setzte. Dann wurde der Bibeltext verlesen und die Predigt mit einschl fernder Stimme heruntergeleiert. Vom Inhalt bekam Tom wenig mit, er konnte am Ende des Gottesdienstes aber immer sagen, wie viel Seiten die Predigt hatte.
Diesmal jedoch fesselte ihn der Prediger sogar für einen kurzen Augenblick, als er ein bewegendes Bild malte, wie sich am Jüngsten Tag die auferstandenen Seelen sammelten und das Lamm neben dem friedlichen L wen lag, geführt von einem unschuldigen Knaben. Tom wünschte sich, er k nnte dieser Knabe mit dem L wen sein.
Doch im n chsten Moment holte er bereits wieder seine Sch tze aus der Hosentasche: einen schwarzen K fer mit wunderbaren Zangen, seinen Kneifk fer, den er in einer kleinen Schachtel aufbewahrte. Die erste Tat des K fers war, Tom in den Finger zu zwicken. Daraufhin schüttelte er so heftig die Hand, bis der Kneifk fer loslie und zappelnd auf dem Rücken liegen blieb, mitten im Gang. Tom steckte den schmerzenden Finger in den Mund.
Leider lag der schwarze K fer au erhalb von Toms Reichweite. So sah er zu, wie sein K fer hilflos mit den Beinen ruderte, unf hig sich umzudrehen. Bald darauf kam schnüffelnd ein kleiner Pudel den Gang entlang. Er wedelte erfreut mit dem Schwanz, als er den K fer bemerkte. Er beobachtete die Beute, umkreiste sie, schnüffelte, n herte sich mutig mit der Schnauze, zog sie wieder zurück, schnappte danach, verfehlte sein Opfer, schnappte wieder. Offensichtlich hatte der Hund seine Freude an der Abwechslung. Er legte sich auf den Bauch, den K fer zwischen den Pfoten und fuhr mit seinen Versuchen fort. Als er müde wurde, senkte sich sein Kopf. Der Feind sah seine Chance gekommen und packte zu. Der Pudel jaulte laut auf, schüttelte den Kopf. Der K fer flog einige Meter weit, erneut auf den Rücken.
Die Zuschauer amüsierten sich, versteckten ihr Schmunzeln hinter dem Taschentuch. Tom fühlte sich restlos glücklich. Der Hund sah sich um und sann auf Rache. Er setzte seine Versuche mit dem Kneifk fer fort, bis ihm dann aber doch langweilig wurde und er sich anderen Insekten zuwandte. Er schien den K fer total vergessen zu haben. Aber als er sich über eine Ameise hermachen wollte, sein Hinterteil in Richtung Boden bewegte, setzte er sich… direkt auf Toms Kneifk fer.
Sein wildes Jaulen erschreckte die ganze Gemeinde. Der Pudel sauste, gequ lt heulend, kreuz und quer durch die Kirche, sprang schlie lich seinem Herrchen auf den Scho . Dieser warf ihn im hohen Bogen zum Fenster hinaus, wo sich die Klagelaute bald verloren.
Inzwischen hatten alle Kirchenbesucher rote Gesichter, weil sie vor unterdrücktem Lachen fast erstickten. Die Predigt war an einem toten Punkt angelangt. Niemand konnte mehr aufmerksam zuh ren. Selbst der ernsteste Gedanke wurde mit einer solchen Heiterkeit aufgenommen, als habe der Pfarrer etwas besonders Komisches gesagt. Es war eine wahre Erl sung, als die Predigt endlich vorüber war und der Segen gesprochen war.
Tom Sawyer ging sehr vergnügt nach Hause. Er dachte, dass man mit ein bisschen Abwechslung den Gottesdienst ganz gut ertragen konnte. Schade nur, dass der Hund seinen K fer fortgeschleppt hatte.
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