Ich zwang mich auf mein Lager zurück und wartete. Ich wurde schier wahnsinnig. Nach einer Stunde etwa hallten aus der Tiefe Fu tritte herauf. Hans kehrte zurück. Ohne zu z gern trat er auf meinen Onkel zu und weckte ihn. "Vatten!", sagte Hans. Sofort verlie ich meinen Platz. "Wasser! Wasser! Hans hat Wasser gefunden!", jubelte ich. Mühelos hatte ich das isl ndische Wort verstanden. "Wo ist das Wasser, Hans?" Hans deutete den Gang hinunter. Wir brachen sofort auf. Der Gang, dem wir folgten, wies ein Gef lle von zwei Fu pro Klafter auf. Eine Stunde sp ter hatten wir etwa tausend Klafter zurückgelegt und waren zweitausend Fu tiefer gekommen.

Pl tzlich h rte ich ein Ger usch in der Granitwand, ein dumpfes Grollen wie leiser Donner aus der Ferne. Mein Onkel machte ein glückliches Gesicht. "H rst du das? Hans hat sich nicht geirrt. Das ist ein Gebirgsbach." Wir beschleunigten unsere Schritte. Die Hoffnung verlieh uns Flügel und allein das Ger usch des Wassers gab uns neue Kraft. Wir gingen noch eine halbe Meile und es stellte sich heraus, dass Hans in der Nacht das Wasser auch nur geh rt hatte. Er hatte das Wasser nicht gesehen und auch seinen Durst nicht gel scht. Wir gingen noch ein Stück weiter und merkten, dass wir uns von dem Wasserger usch entfernten. Wir kehrten wieder um und Hans suchte die Stelle, an der das Wasser uns am n chsten zu sein schien. Wir konnten es tosen und brausen h ren, aber eine Granitwand trennte uns von dem lebenserhaltenden Nass!

Hans legte sein Ohr an den Stein und lauschte. Ich begriff. Er suchte den Punkt, an dem der Gebirgsbach am lautesten war. Er fand ihn an der linken Wand etwa drei Fu über dem Boden. Pl tzlich war mir klar, was Hans vorhatte und ich h tte ihn umarmen k nnen als ich sah, wie er nach einer Hacke griff. Er begann, auf den Felsen einzuschlagen. "Gerettet!", jubilierte ich, um im selben Moment vor Schreck zusammenzuzucken. Was, wenn er das Gew lbe über uns zum Einsturz brachte? Mit klopfendem Herzen beobachtete ich Hans, der ruhig dem Felsen mit kleinen Schl gen zu Leibe rückte. Es dauerte lange bis wir endlich ein Zischen vernahmen. Ein Wasserstrahl schoss aus der Wand und prallte an die gegenüberliegende Wand. Hans wurde von dem Wasserstrahl getroffen und fast umgeworfen. Er schrie laut auf. Das Wasser war kochend hei !

"Es wird sich schon abkühlen.", beruhigte mein Onkel mich. Es bildete sich ein kleiner Bach, dessen D mpfe den Gang füllten und der sich dann in den unterirdischen Windungen verlor. Nach einiger Zeit sch pften wir den ersten Schluck. Es war eine Wohltat, ein Genuss! Was interessierte uns, woher das Wasser kam? Niemand st rte sich daran, dass es warm war. Es war ein Lebenselixier! Mein Onkel war der Erste, der auf den Geschmack achtete. "Es ist eisenhaltiges Wasser, also ausgezeichnet für den Magen. Der Mineralgehalt ist hoch. Es schmeckt nach Tinte, aber das ist egal. Hans hat uns das Leben gerettet! Ich schlage vor, dass wir den Bach nach ihm benennen."

Wir nannten den Bach "Hans-Bach". Hans bildete sich darauf nichts ein. Nachdem er getrunken hatte, setzte er sich wie immer still in einen Winkel. Ich sah den Hans-Bach nachdenklich an. "Sollen wir das Wasser einfach laufen lassen?", fragte ich meinen Onkel. "Aber natürlich. Die Quelle ist bestimmt unersch pflich.", antwortete er mir. "Wir sollten trotzdem unsere Flaschen und den Schlauch füllen. Vielleicht sollten wir auch versuchen, die ffnung in der Wand zu verstopfen." Mein Onkel zuckte mit den Schultern, aber er befolgte meinen Rat. Wir füllten unsere Flaschen und den Schlauch aber es war unm glich, die ffnung im Felsen zu schlie en. Wir mussten das Wasser flie en lassen, was mich mit Unbehagen erfüllte.

"Mach dir keine Sorgen.", beruhigte mich mein Onkel. "Wir lassen das Wasser laufen. Es flie t bergab und wird uns immer erfrischen. Der Bach wird unser Begleiter. Mit ihm wird unser Vorhaben sicher glücken." Wir erfrischten uns noch einmal am Hans-Bach und begaben uns zur Ruhe, denn das Chronometer sagte uns, dass es bereits Nacht war. Erfrischt und beruhigt sanken wir in einen tiefen Schlaf.