2012德福考試閱讀全真模擬題
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2020-03-31 20:16
編輯: 歐風網校
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Heimat als Erfahrungsraum der Vertrautheit
Heimat – was ist das eigentlich? Die Frage ist leicht gestellt, aber schwer beantwortet. Wer andere mit ihr plagt, bekommt statt einer Begriffsbestimmung vorab meist sehr Pers?nliches und Konkretes zu h?ren: den Namen eines Ortes oder einer Landschaft. Und fast immer f?llt dann ein Satz wie dieser: ?Da bin ich geboren, da kenne ich mich aus.“
Heimat, so scheint es, bezeichnet einen unverwechselbaren Erfahrungsraum der Vertrautheit, der dem Kinde, dem noch jungen Menschen unmerklich zuw?chst. Denn viel leicht nur ein Kind nimmt, wie aus dem Anbeginn der Sch?pfung, mit allen seinen Sinnen und stets gefühlskr?ftig seine Umgebung in sich auf; neben dem Auge und Ohr, neben Bildern und Kl?ngen, nahe am Ertasten, am Greifen und Begreifen mit den H?nden ist sogar die Nase wichtig, die Eindringlichkeit der Gerüche.
Solch eine gefühlsstarke Vertrautheit l?sst sich sp?ter kaum noch nachholen; um den Schriftsteller Simenon zu zitieren: ?Alles, was wir intensiv an Gefühlen und Eindrücken in uns speichern, tun wir bis zum Alter von siebzehn, h?chstens achtzehn Jahren.“ Doch in der Intensit?t ist zugleich eine Kraft zum Bewahren angelegt. Wenn Heimat riecht, dann kann nach Jahrzehnten ein Anhauch genügen, um uns sofort zurückzuversetzen. Darum handelt es sich um einen Schatz des vordergründigen Vergessens noch oder gerade dem Alternden bleibt. Wenn freilich Heimat als M?glichkeit mit jedem Kind neu geboren wird und allm?hlich ihm zuw?chst, dann wei? es doch nichts davon. Es hat noch keinen Begriff von der Sache, um die es geht. Erst ein Riss im Vorhang des Selbstverst?ndlichen, der Abstand oder der Verlust lassen uns Heimat erkennen. Darum ist jede Entdeckung von Heimat nahe am Heimweh angesiedelt, darum blicken wir zurück auf die einstige Geborgenheit, als handele es sich um den Garten Eden, aus dem wir unerbittlich und unwiderrufbar vertrieben wurden.
Aber so sehr die Sehnsucht nach rückw?rts verkl?ren mag, was einmal war, so handelt es sich doch nicht um eine Ilusion und schon gar nicht um etwas Nebens?chliches. Zu den gesicherten Erkenntnissen der Forschung und Erfahrung geh?rt, dass schon Kleinkinder auf die Herstellung eines ?Urvertrauens“ angewiesen sind, wenn sie ihren Weg ins Leben ohne Sch?den finden sollen, die unter Umst?nden nie mehr zu heilen sind. Bedingung des Urvertrauens ist die stetig – zuverl?ssige Zuwendung der Mutter oder einer anderen ?Bezugsperson“. Heimat indessen bezeichnet eigentlich nur die allm?hliche Ausweitung dieser Vertrautheit über die eine Person hinaus auf das Lebensgefüge, das sich dem Kinde Schritt um Schritt mit seinen Sinnes- und Bewegungsm?glichkeiten erschlie?t.
Die Wissenschaft redet vom ? Hospitalismus“ und meint damit Entwicklungssch?den, die bei noch so einwandfreier Betreuung entstehen, wenn das Personal der Klinik oder des Heimes st?ndig wechselt. Der Gedanke liegt zumindest nahe, dass es auch Entwicklungssch?den aus Heimatmangel geben kann – heute mehr denn je. Denn geh?rt nicht zum modernen Dasein ein unaufh?rlicher Kulissenwechsel, der es schwer, wenn nicht aussichtslos macht, die Vertrautheit überhaupt herzustellen? Stellt nicht zum Beispiel das Fernsehen geradezu den Inbegriff des st?ndigen und stets unverbindlichen Kulissenwechsels dar? Oder, um etwas nur dem Anschein nach Nebens?chliches zu nennen: Die moderne Manie, jede Ware steril und duftfrei in Folien zu verschei?en, sogar Bücher, schafft M?glichkeiten ab, Dinge buchst?blich zu begreifen und erriechen. H?ngt vielleicht das Fahrige, Zappelige, Unstete vieler Kinder und Jugendlicher, ihr Hin und Her zwischen überbegeisterung und Verzagen, zwischen Aggression und ?ngsten mit der misslungenen Vertrautheit, mit dem Heimatmangel zusammen? Hat, vorbewusst, wom?glich auch die moderne Angst vor dem Alter damit zu tun, dass seine Wegzehrung immer karger ger?t, weil die Schatztruhen des Erinnerns in der Kindheit nicht mehr oder blo? noch mit falschem Flitter gefüllt wurden?
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21.Für viele Menschen ist Heimat gleich bedeutend mit ihrem Geburtsort.
22.Wer seine Kindheit nicht an dem Ort verbringt, wo er geboren ist, hat keine Heimat.
23.Ein Kind nimmt seine Umgebung intensiver wahr als ein Erwachsener.
24."Heimat“ ist für viele vor allem mit Gerüchen verbunden.
25.Alte Menschen vergessen oft ihre Erinnerungen.
26.Erst aus der Distanz heraus wei? man Heimat zu sch?tzen.
27.Kleinkinder brauchen für eine gesunde Entwicklung die Erfahrung des Urvertrauens.
28.Das Gefühl des Urvertrauens kann nur die Mutter vermitteln.
29.Entwicklungssch?den bei Kindern und Jugendlichen entstehen lediglich durch Wechsel des Personals.
30. Die Herstellung der Vertrautheit erweist sich heutzutage leichter als früher.
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