德語小故事:Fünf Mohnblumen
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來源:網(wǎng)絡(luò)
2020-08-18 01:00
編輯: 歐風(fēng)網(wǎng)校
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摘要:
德語小故事:Fünf Mohnblumen
Es ist ja selten, dass fünf Mohnblumen ganz alleine auf einer Wiese stehen.
Meist wachsen sie als gro?es Feld auf. Doch ab und zu kommt es schon einmal vor.
"Ich wünschte, ich w?re auch so gro? und stark wie der Baum da drüben", sprach
eine der fünf Mohnblumen zu ihren Geschwistern. "Wie das wohl sein mag, so gro?
und stark zu sein?", fragte die zweite eher sich selbst als die anderen. "Kein
Wind kann einen knicken. Kein Liebespaar kommt einfach und will dich mir nichts,
dir nichts pflücken.", s?uselte die dritte. "Fragen wir ihn doch einfach, wie es
ist, ein Baum zu sein.", schlug die vierte vor. Der Baum stand auf derselben
Wiese eine H?userl?nge weit entfernt. Wer aber sollte ihn fragen? Keine der
Mohnblumen traute sich. Schlie?lich spricht man als Blume nicht einfach so einen
Baum an. "Eh du!", riefen die vier Blumen ihre jüngste Schwester, die sich noch
nicht zu Wort gemeldet hatte. Doch diese schlummerte mit leicht h?ngendem Kopf
vor sich hin und bekam wie so oft von der ganzen Sache nichts mit. Erst als ein
kr?ftiger Windsto? sie wach rüttelte, war sie für die anderen ansprechbar. "Eh,
hast du Lust auf eine Mutprobe?" fragten diese. "Eine Mutprobe? Was ist das?"
"Na ja, du musst irgendetwas tun, was sich nicht jeder traut." "Und was traut
ihr euch nicht?", fragte die jüngste und kleinste die andern. "Wir wollen
wissen, wie das ist, ein Baum zu sein." "Und woher soll ich das wissen?",
kicherte die Kleine. "Na, du kannst als Mutprobe den Baum da drüben fragen."
Erst jetzt bemerkte die fünfte Mohnblume den Baum in ihrer N?he. Er war ihr noch
nie aufgefallen, denn meist schlief sie. Oder sie hatte die Augen geschlossen,
um sich vom Wind genussvoll hin- und herwiegen zu lassen. "Also gut!", sagte sie
und rief: "Eh Baum, hallo, h?rst du mich?" "Vorsicht", sagte die zweite, "sei
doch etwas netter, siehst du denn nicht, wie gro? und stark er ist." "Hallo,
h?tten Allergn?digste die Güte mir eine Frage zu beantworten?", rief sie in
einem zweiten Versuch zum Baum hinüber. Sie hatte diesen Satz vom Besitzer des
Grundstückes aufgeschnappt. Der lief hier manchmal rum und sprach dann solche
S?tze in sein Handy. Die Mohnblume wusste nicht, was ein Handy ist. Für sie sah
es aus wie eine kleine Plastikschachtel, die manchmal lustige Melodien spielte.
Der Mann hielt die kleine Plastikschachtel dann an sein Ohr und sagte W?rter wie
"Liebling" oder "Schatz" - oder eben "Allergn?digste". Dann ging er meist auf
und ab, steckte die Schachtel irgendwann mit einem Ruck in seine Jackentasche
und schimpfte "bl?de Zicke". Das klang gar nicht nett. W?hrend die Worte, die er
in die Plastikschachtel sagte, sehr charmant waren. "Ja, was gibt's?", dr?hnte
es auf einmal aus Richtung des Baumes herüber. Die Mohnblumen erschraken und
standen vor Schreck starr wie Kunstblumen im Schaufenster einer Herrenboutique.
"Wir wollten gern wissen, wie es ist, ein Baum zu sein.", piepste die kleine
Mohnblume schüchtern. "Nun, ich bin sehr gro? und stark, kann alles überblicken.
Hab eine m?chtige Krone aus ?sten, Zweigen und Bl?ttern. An mir kann man
hochklettern und selbst ein gewaltiger Sturm macht mir nichts aus, denn bis tief
in die Erde reichen meine Wurzeln.", prahlte der Baum. Die Mohnblumen schienen
tief beeindruckt. Obwohl sie keine Ahnung von Kronen, ?sten, Bl?ttern und
Zweigen hatten, wuchs ihr Respekt vor dem Baum. Pl?tzlich kam der Mann mit der
Plastikschachtel und brachte sogar noch einen Hund mit. Dieser ging zum Baum,
hob das linke hintere Bein und strahlte den Baum an. Also er bestrahlte den
Baum. Und zwar mit seiner K?rperflüssigkeit, dass es nur so pl?tscherte. Die
Mohnblumen sahen, wie der Baum sich ekelte. Er schüttelte sich, obwohl er es zu
verbergen versuchte. "Hihihi!", so lachten sie ihn aus. "Ein Sturm kann ihm
nichts anhaben, aber ein kleiner Hund bringt ihn aus der Fassung, hihihi." "Der
Blitz soll euch treffen!", schrie der Baum zornig zurück. Dabei h?tte er wissen
müssen, dass Blitze doch eher in B?ume einschlagen als in Mohnblumen. Es traf
sie auch kein Blitz. Ein gro?er Hagelsturm hatte sie allesamt über Nacht
dahingerafft. Bis auf die Kleinste. Die hatte der Herr mit der Plastikschachtel
am Vorabend gepflückt und einer eleganten Dame geschenkt. Von da an stand sie in
einer kristallnen Vase im Schlafzimmer derselben. Dort erlebte sie noch so manch
wundersame Dinge.