Es war einmal ein kleiner, grüner Tannenbaum. Er stand in einem gro?en

Wald, der in dem Monat Dezember für den j?hrlichen Weihnachtsbaumverkauf

vorbereitet wurde. Die Menschen aus der Stadt kamen mit der Axt, um sich ihren

eigenen Baum zu schlagen. Jahrelang hat der kleine Tannenbaum auf diesen

Augenblick gewartet. Erwartungsvoll richtete der kleine Tannenbaum seine Nadeln

auf, um sich in seiner sch?nsten Weise zu pr?sentieren. Und eines Abends war es

dann soweit. Eine gro?e Familie: Vater, Mutter und drei Kinder n?herten sich

seinen Wurzeln. H?misch sagte der 14-J?hrige in seine Richtung: "Na, Kleiner,

was willst du denn einmal werden, wenn du gro? bist?" Der Vater meinte nur:

"Viel zu mickrig!", und der Rest der Familie stapfte wortlos hinter den Zweien

her. Entt?uscht und den Tr?nen nah, lie? der kleine Tannenbaum alle seine Nadeln

h?ngen. Auch die n?chsten Gruppen zogen an ihm vorbei, ohne den kleinen

Tannenbaum auch nur ein ganz kleines bisschen zu betrachten. So kam es, dass um

ihn herum immer mehr B?ume gef?llt wurden und er bald einsam und ganz alleine

auf der Lichtung stand. Die Leute machten sich erst gar keine Mühe mehr, ihn

n?her zu betrachten und gingen eifrig auf die gr??eren Tannen zu. Traurig -

unendlich traurig gab er die Hoffnung schon fast auf, als zwei kleine Kinder in

Gummistiefeln auf ihn zu gerannt kamen, ihn gründlich von allen Seiten

betrachteten, jeden Ast befühlten und an seinen Nadeln rochen. Pl?tzlich schrien

sie so laut, dass er fast zusammen zuckte: "Mamaaa, Papaaa. Hierher!" Als die

Eltern ankamen meinten Lena und Max: "Der hier! Den wollen wir haben! Den und

keinen anderen! Er ist es. Riech einmal, Mami! Er duftet nach Weihnachten und er

hat etwas magisches, geheimnisvolles, nicht wahr Max?" Das ist unser Baum!

K?nnen wir den mitnehmen? Die Eltern sahen sich an: "Aber sicher! Er passt genau

auf den braunen Beistelltisch. Sicher wird er der sch?nste Weihnachtsbaum weit

und breit!" Der Stamm der kleinen Tanne machte einen innerlichen Hüpfer vor

Freude "Sie nehmen mich. Hurra!" Wie er sich freute! Innerhalb weniger Minuten

wurde er gef?llt und gemeinsam trugen sie ihn bis zum Auto. Langsam wurde der

kleine Tannenbaum nerv?s! Noch nie ist er in einem Auto transportiert worden. Es

ruckelte und wackelte, dass seine ?ste nur so auf und nieder flogen. Nach

einiger Zeit stoppten sie und er wurde in ein liebevoll eingerichtetes

Wohnzimmer gebracht. Dort stellte man ihn in einen St?nder mit Wasser. Hier

stand er nun. Einsam und ganz alleine. Die Familie schlief, das Wohnzimmer war

dunkel und leer, und dem kleinen Tannenbaum fehlte ein bisschen die frische

Waldluft. Doch schon am n?chsten Morgen bekam er wieder Besuch. Die Kinder

holten viele bunte Schachteln hervor und begannen ihn zu schmücken. Gl?nzende

Kugeln, glitzerndes Lametta und selbst gebastelte Sterne hingen Lena und Max an

seinen ?sten auf. Die Mutter versah ihn noch in mühevoller Kleinarbeit mit

Hunderten von kleinen L?mpchen. Am Abend, als es drau?en dunkel wurde, kam der

Vater und versorgte die Lichterkette noch mit Strom. Der kleine Tannenbaum

staunte. Genau gegenüber war eine Fensterscheibe und er konnte sich darin sehen.

Wie hübsch er aussah! Er funkelte wie 1000 kleine Sterne und die vielen Kugeln

und das Lametta glitzerten um die Wette. Es war unglaublich sch?n! Er fühlte

sich wie ein wunderhübscher Prinz in einem M?rchen. Am n?chsten Morgen standen

einige Geschenke unter seinen tief h?ngenden ?sten. Die Kinder stürmten in das

Wohnzimmer und ?ffneten mit strahlenden Augen ihre Pakete. Sie sa?en glücklich

und fr?hlich vor dem geschmückten Tannenbaum und es wurde das sch?nste

Weihnachten, das der kleine Tannenbaum je erlebt hat.